Guten Tag meine Damen und Herren,

die bereits gegen Ende letzter Woche eingeläutete Korrektur, in deren Zuge der Dax von Höchstständen um die 13.500 Punkte rund 400 Punkte verlor, setzte sich in dieser Woche fort. Nach dem am Mittwoch erreichten Wochentief bei 12.850 Punkten, ging es dann wieder deutlich nach oben. Aktuell bewegen sich die Kurse bei gestiegener Volatilität rund um die große Marke der 13.000, der wichtige Unterstützungsbereich liegt weiter bei 12.400/12.500 Punkten, nach oben besteht die nächste Zielmarke bei 13.300.

Insgesamt ist hier also noch nichts dramatisches geschehen und der positive Gesamttrend ist durch diese leichte Konsolidierung noch nicht gekippt. Aber natürlich bleiben die Risiken gegenwärtig – und das ist auch vielen Marktteilnehmern bewusst. Denn nachdem die Märkte nun soweit hochgelaufen sind, traut man dem ganzen nicht mehr so wirklich über den Weg und die meisten sind mit großer Vorsicht im Markt, um schnell reagieren zu können.

Rezessionsgefahr: Angst vor einem Heißlaufen der Weltwirtschaft

Der deutsche Außenhandel und die Industrie laufen rund und auch wenn man sich in der restlichen Welt umschaut, läuft die Wirtschaft stark, wohin man auch blickt. Inzwischen hat man sogar schon Angst vor einem Heißlaufen des Weltwirtschaftsmotors, denn da beginnen genau die Gefahren.

Aktuell läuft es sehr zwar gut, das billige Geld der letzten Jahre hat sich nun doch bis in die Realwirtschaft Bahn gebrochen. Aber eins ist klar: Mit der so stark laufenden Wirtschaft kommen auch die Zinserhöhungen der Notenbanken in Sichtweite und die werden dann den Aufschwung, den wir seit 2009 an den Märkten und jetzt auch in der Realwirtschaft sehr stark sehen, brutal zum Absturz bringen und genau das Gegenteil, die nächste Rezession, auslösen.    

Denn das ist ein altbekannter Mechanismus: Heißlaufende Wirtschaft – Zinserhöhung - Rezession. Und da die Börse oftmals den Entwicklungen voraus ist und bestimmte Erwartungen vorher einpreist, kann es hier durchaus schneller gehen – und zwar bevor uns tatsächlich entsprechende Wirtschaftsdaten einholen.  

Wasserstoff-Technologie im Fokus deutscher Automobilhersteller

Derzeit wird bei den großen Automobilherstellern -gerade hinter den Kulissen- das Thema Wasserstoff im Vergleich zu anderen Ländern sehr groß gespielt und in den Fokus genommen. Man versucht sich in diesem Segment einen Technologievorsprung zu erhalten und auszubauen, denn bei den E-Autos können auch China, Korea und andere leicht mithalten.

Jetzt soll also der Vorsprung, den wir bisher in Sachen Verbrennung haben auf die Wasserstoff-Technologie, die in Umweltfragen auch akzeptiert ist, ausgedehnt werden. Diese Technologie war vor einigen Jahren schon einmal Thema, dann ist sie aber in der Versenkung verschwunden, um jetzt mit starkem Nachdruck zurückzukehren.

Das könnte für die deutschen Hersteller durchaus eine interessante Geschichte werden. Sowohl als Alternative, als auch als Brückentechnologie, denn allein der politische Wille in Sachen E-Mobility kann die bestehenden Schwierigkeiten beim besten Willen nicht von jetzt auf gleich lösen.

Automatisierung: Der Rettungsanker für die deutsche Wirtschaft?

Sie kennen meine Einschätzung, dass wir aufgrund der gewollten Entwicklung hin zu selbstfahrenden Elektrofahrzeugen riesige Gefahren für die deutsche Wirtschaft sehen, da auch die der Automobilbranche angeschlossenen Sektoren des Maschinenbaus und der Chemie hiervon betroffen sind.

Doch mit der fortschreitenden Automatisierung, die zwar auf den Arbeitsmärkten große Sorgenfalten aufwirft, zeichnet sich mehr als ein Silberstreif für den Wirtschaftsstandort Deutschland ab. Die bisher aufgrund der hohen Lohnkosten in Billigländer ausgelagerte Industrie könnte hierdurch einen großen Anreiz haben, ihre Produktion wieder nach Deutschland zurück zu holen, um von der heimischen Rechts- und Planungssicherheit zu profitieren.

Denn trotz Jamaika-Ernüchterung und bisher ergebnislosen Nonstop-Sitzungen, sowie der damit einhergehenden Unsicherheit oder gar Neuwahlen, ist diese hier wohl doch noch besser gewährleistet als in Bangladesch oder Vietnam.

Nichtsdestotrotz werden wir angesichts der zunehmenden Automatisierung für alle Menschen Lösungen finden müssen, die hierdurch ihren Arbeitsplatz verlieren.

Wir dürfen also weiterhin gespannt sein, was die Zukunft bringt und uns diesbezüglich schon mal unsere Gedanken machen.

Für die kurzfristige Zukunft, das jetzt anstehende Wochenende, haben Sie sich vielleicht auch schon ein paar Gedanken gemacht. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle ein erholsames selbiges mit Ihren Lieben und weiterhin viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge.

Ihr

Dirk Müller

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